Kapitel 1 Gestrandet im Stanton System

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Nichts als das Summen des Schiffes begleitet ihn. Gerade zu geräuschlos sieht er wie sich vor ihm der Quantum Travel aufbaut. Nathan genießt diese Ruhe. Eine Ruhe, die er angesichts seiner letzten Tage gut gebrauchen konnte. Er hat temporär die audioaktive künstlichen Umgebungsgeräusche außerhalb des Schiffes deaktiviert das der Computer simulieren lässt. Den der Weltraum kennt normalerweise keinen Schall. Kein Geräusch. Zumindest nicht nach den Maßstab wie Geräusche für das menschliche Ohr definiert werden.

Seine Augen sind fest geschlossen und Nathan gibt sich dieser Stille, Ruhe hinDoch dieser Zustand hält nicht ewig an, denn er wird aus seiner fast meditativen Zustand herausgerissen.
Eine Wohlklingende weibliche Stimme meldet sich. Es ist der Computer der 300i :“ Wir erreichen in 20 Minuten die CRU L4 Shallow Field Stations. Soll ich die Daten über das Stanton System auf das Mobi Glass senden?“
Nathan, der aus seiner Ruhe herausgerissen wurde, wollte schon eine verärgerte Meinung geben. Doch schnell kommt er zur Besinnung, dass es ziemlich sinnlos ist sich mit einer KI zu streiten wie es allen Sternenbürger der United Earth Empire bewusst ist. Er gibt nur ein schnaufenden Ton von sich mit einem kurzem „Ja“.
Noch innerlich widerstrebend schaut er sich nun das Stanton System an, doch in Gedanken ermahnt sich einem besseren.
Arccorp, Hurston, Microtech, Crusader. Namen, die er irgendwo schonmal gehört hat. Wie er aus den Infos Lesen kann, sind sie alle im Privatbesitz. Er hört nicht zum ersten mal vom Stanton System, doch er hat sich nie näher damit befasst. Warum sollte er auch? Er hatte davor nie einen Anlass dafür gehabt, bis jetzt. jedes Planetensystem hat seine eigene Gesetzesbestimmungen bemerkt er. „Hmm, dann wird das wohl noch das komplizierte!“ kommt Nathan der Gedanke. Er sieht sich die Monde an und dann kommt in was wichtiges ins Auge. Es gibt einen Jumpoint zum Pyro System...Piraten! Nathan ballt seine Hände zusammen und Abscheu ergreift ihn.
„Ob Piraten oder Vanduls. Dieser Abschaum soll in der Hölle schmoren!“ schießt ihm der Gedanke.
Er hasste beiderlei aus seinem tiefsten Herzen, schmerzliche Erinnerungen werden in ihm wach. Aber zumindest eines weiß er damit, völlig ohne Gefahr ist dieses System nicht. Vorsichtig war also auch hier geboten, auch wenn er es ließt das die großen Konzerne dieses Systems ihre näheres planetare Umfeld gut schützen können.
„Bitte bereithalten zum Ausstieg aus dem Quantum Travel. Die manuelle Steuerung wird an den Piloten übergeben.“ hallt es im Schiff von der KI.




Als er herausspringt, blendet der Stanton Stern ihm entgegen. Doch dank seiner vorherigen Ausbildung, weiß er damit umzugehen und landet zielsicher auf der Station. Das Landemanöver ist auch nicht wirklich kompliziert.
In der Station angekommen, nimmt er seinen EVA Anzug ab und sticht mit seiner Kleidung nicht heraus. Höchstens die Invictius launch 2950 Mütze sticht heraus. Sofern es kein besonderes Anlass erfordert oder des Berufs wegens ist es nicht sein Stil sich mit einem exzentrischen Kleidungsstil herauszustechen, der darauf schließen würde aus welcher reichen Familie er eigentlich abstammt. Er findet einfach keinen großen Gefallen daran.
Zielgerichtet begibt er sich zur Bar und setzt sich an der Theke.
Die Bar ist dabei gut gefüllt, man kann hallendes Gelächter hören oder wie im Hintergrund am Billardtisch gespielt wird. Ein lautes fröhliches Stimmengewirr hallt in der Bar, gefüllt mit Gerüchen wie Bier und auch unangenehmerweise einen muffigen Ton hat.
Aus Höflichkeit bestellt er für sich ein Schmolz Bier. Er nimmt einen Schluck, nachdem er es bekommen hat, doch es schmeckt ihm nicht sonderlich gut. Nathan ist eine Person, die keine großen Gefallen findet an Alkohol, daher ist er auch nicht hier um sich zu betrinken. Nein, er wartet auf jemanden.
Die Person auf die er wartet kommt schon sehr bald nach. Es ist ein älterer Herr, vielleicht an die 70 Jahre alt, der sich neben ihm setzt. Er trägt einen Anzug, was gerade ungewollt zum Teil aufällt.



Er setzt sich neben ihm und begrüßt ihm freundlich:“ Alain Kumar. Freut mich sie zutreffen, herr Nathan.“ „Die Freude ist ganz meinerseits. Zumindest hoffe ich es.“ Lächelnd bestellt er sich einen Wiskey und erwidert:“ Nun so erfreut erscheinen sie mir auch nicht?“ „Nun, ich schätze mal mein Vater hat sie zu mir geschickt.“ erfragt Nathan süf­fisant. „ Ja natürlich. Das sollten sie ja wissen. Sie erscheinen mir dabei nicht erfreut.“ „Oh, wer bin ich das ich meinen Vater infrage stelle...er möchte immer das Beste für seinen Kinder.“ antwortet Nathan zynisch. „Nun es doch nichts neues in ihrer Familie, dass für das Wohl der Kinder gesorgt wurde durch das Familienunternehmen.“ „Achso, darum geht es...ich dachte mein Bruder wird das Firmenerbe antreten, außerdem habe ich vor zwei Jahren mich in die UEE Navy rekrutieren lassen zum Dienst als Geschwaderoffizier. Ich denke damit wurde...“ Alain unterbricht ihn:“...das sie vor 3 Wochen abgebrochen. Freiwillig wenn ich bemerken darf!“
Nathan schnauft und erwidert gehässig :“ Wenn man von freiwillig sprechen kann.“
„Aber sie haben das Angebot angenommen, das wir uns treffen.“ kontert ihm Alain. „Nun in meiner aktuellen Lage hat man nicht gerade viele Optionen. Auch wenn ich gehört habe, dass das Stanton System jeden der ein Ziel hat und es stetig folgt hat, die Chance gibt es sich zu verwirklichen.“



Alain nimmt einen Schluck und erwidert mit einem Lächeln:“ Das erzählt man sich, aber haben sie das wirklich vor ? So wie ich mich eingelesen haben, sind sie nicht unbedingt die Person dafür.“ „ich bin noch jung, wer weiß was ich erreichen kann.“ „Oh, das habe ich nicht in Frage gestellt. Aber sie scheinen mir nicht gefestigt zu sein, was nun vorhaben. Immerhin haben sie ihre Offizierskarriere und als Soldat der UEE Navy abgebrochen.“ Nathan ballt seine Hände zur Faust zusammen und erwidert zornig:“ Sie haben KEINE Ahnung was passiert ist. JEDER hätte so gehandelt wie ich...“ Alain hebt die Hände hoch und spricht im beruhigenden Ton:“ Es tut mir leid wenn ich einen wunden Punkt getroffen habe. Aber sehen sie vielleicht kann ich ihnen eine Orientierung geben.“

Seufzend erwidert Nathan:“ Nah, dann rücken sie es mal raus. Wieso wollten sie sich mit mir treffen?“ „Sehen sie, wie sie schon sagten, das Stanton System bietet doch so einige Gelegenheit und ihr Bruder wie Vater, wollen gerne die Trading&Mining Asada Coperation in das Stanton System expandieren.” Nathan runzelt mit der Stirn und fragt:” Ich dachte das Unternehmen kommt schon regelmäßig ins Schwitzen dank den Aufträgen der großen Raumschiffherstellern und der UEE Navy?” “Nun sehen sie als langfristige Investition an in den nächsten 10 Jahren. Wir würden uns gerne schon einen Ruf hier aufbauen, dass wir uns dann relativ schnell etablieren können.” erklärt ihm Alain. Nathan erwidert skeptisch:” Und was meine Rolle dabei? Ich glaub kaum dass ich die richtige Person bin für eines Geschäftsmannes. Und verzeihen sie mir das Wissen eines Laiens im diesem Gebiet. Gehört es nicht zum Ruf einer Firma dazu, dass man sich beweist an seiner Kunden in der Zuverlässigkeit durch eine Dienstleistung? Wie soll das funktionieren wenn erst in 10 Jahren die ersten Trading Schiffe hier von uns beflogen werden?
“Alles berechtige Fragen. Nun wir würden gerne eine Tochterfirma hier gründen. Und zwar in einem anderen Sektor der Dienstleistung. Nämlich der Sicherheit.” Nathan schaut verdutzt und fragt überrascht:” Wieso das denn? Wieso bestellen wir keine etablierte und...” da kommt es in den Kopf was er von ihm will:”... und hierbei wollen sie von meinen militärischen Wissen gebrauch machen oder wie ?”
“Sie haben es erfasst. Wir würden gerne eine Tochterunternehmen gründen um zuverlässig unsere Transporter und Miningsschiffe begleiten zu können. Wie sie sicherlich schon bemerkt haben gibt es einen Sprungpunkt zum Pyro System ?” “Ja...” antwortet Nathan nur kurz, doch wie sich sein Gesicht verfinstert merkt man ihn an. “ Nunja, wir hätten gerne dabei selber die Kontrolle über die Sicherheit unsere Schiffe. Und ich denke hierbei könnten sie ihre ehemaligen Berufung gerecht werden. Evlt. Auch als Leiter der Sicherheitsabteilung. Das Geschäftliche können sie mir überlassen. Wie denken sie darüber?”
Er schaut hinüber zum Glasschrank für den Barkeeper wo unzählige Spirituose Getränke stehen. Nathans gibt sich eine kurze Zeit und schaut Alain wieder in die Augen. “ Nun gut, ich lasse mich darauf ein. Ich wüsste aktuell sowieso nichts besseres.” “ Das freut mich.” und beide geben sich nochmal die Hände.
“Und wo geht es für mich als erstes hin?” “Nunja, ich hätte ein Termin für sie bei Hurston. Sie sollen sich mit Konstantin Hurston treffen. Hurston Dynamik könnte ein interessanter Kunde für uns werden. Doch eins würden ich ihnen raten. Bitte nehmen sie nicht ihren Helm ab auf Hurston. Sehen sie die Biosphäre ist nicht mehr die sauberste und ich hätte es ungerne wenn in ihren jungen Jahren ihre Lunge dort schaden nimmt.”