Kapitel 17 - Joe's verschwinden

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Seit einem Monat gibt es keine Lebenszeichen von Joe. Nathan macht sich auf ihn zu suchen. Der Erfolg dieser Suche scheint aber verschwindend gering...

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Nur wenige Gäste befinden sich in der Wally’s Barr. Es ist Tag und so herrscht eine Geruhsamkeit vor. Die Bartheke in der Mitte sind nur von wenigen Barkeepern besetzt und ich hole eines der Getränke von der Theke. Ich wundere mich schon, dass um diese Zeit sie überhaupt besetzt ist.

Einzelne Putzkräfte kümmern sich um die Tische. Offenbar fand eine größere Party letzte Nacht statt.

Ich nehm das Getränk zu mir und mich lässt der Gedanke nicht los, was mit Joe ist. Er ist seit einem Monat spurlos verschwunden. Irgendwas stimmt dabei nicht?

Was ist nur vorgefallen?

Von der neonbeleuchteten Treppe, die in den zentralen Bereich führt von der Bar, die von Palmen umsäumt ist, sehe ich, wie Alian zu mir runterkommt. Als älterer Mann wirkt er neben vielen eher jungen Gesichtern an diesem Ort etwas herausstechend.


„Ah, Nathan, sie haben es sich schon gemütlich gemacht.“ Spricht er mich freundlich an.


„Ja, viel zutun hatte ich auch nicht.“ Erwidere ich gelangweilt.


„Nun immerhin kommt alles etwas wieder zu Ruhe nach der Invicitus Woche. Hatten sie ihren Spaß? Ich habe mitbekommen, sie haben sich die Anvil Arrow besorgt?“ Fragt mich Alian.


„Ja, ihr Flugprofil hat mir sehr angetan.“


„Sie waren ja schon immer ein Pilot der kleinen, flinken Jäger.“ Resümiert mir Alian.

Als wäre das etwas Verwerfliches, denke ich mir dabei. „Natürlich, kleiner Jäger sind nicht so schlagkräftig, aber können auf unerwartete Situation besser reagieren. Nun was haben sie in der Zwischenzeit erreichte. Sie wollten ja mir sagen wie es jetzt weitergeht.“


„Nun...“ Alian zögert kurz, als würde er auf etwas rumkauen.“...also sonderlich weit kam ich nicht voran. Dadurch dass uns Konstantin weggefallen ist, fehlt uns ein wichtiger Kunde. Ihr Vater war darüber nicht erfreut ...“


Ich verziehe eine missbilligende Grimasse dabei und mir kam nur der Gedanke hoch, dass mein Vater nie zufrieden mit mir war.

Alian bleibt dies natürlich nicht unbemerkt und er setzt vorsichtig fort.“...nun ich habe natürlich erklärt, dass es nicht ihre Schuld war. Jedoch weiß ich, dass er mit ihnen nie wirklich zufrieden war. Wie auch immer, gerade fokussiere ich mich auf Microtech. Sie sind aufgeschlossener gegenüber neuen Unternehmen und auch neuen Möglichkeiten, doch aktuell habe ich, Probleme in Kontakt zutreten. Öfters haben die erforderlichen Kontaktpersonen, keine Zeit, als würden sie mich abweisen. Ich wurde schon öfters auf die Thiago-Lobby verwiesen.“

Ich erinnere mich. Er hat sie auch auf Arccorp genannt.“ Ja, sie haben sie schon einmal erwähnt? Ist das etwa wirklich ein Lobbyverein, so wie es klingt?“ Frage ich wiederum interessiert.


„So was in der Art. Sie besitzen offenbar in Stanton-System einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Wir müssen uns offenbar mit ihnen auseinandersetzen. In der nächsten Woche erwarte ich ein Treffen mit jemanden aus der Thiago Lobby. Es war äußert mühsam überhaupt durchzukommen. Sie befassen sich unter anderem mit den Aspekten des Bergbaus, wie ich erfahren habe. Genau in den Bereich wo auch das Familienunternehmens ihres Vater reinfällt.“

Ich nicke kurz, wobei ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Die Welt der Unternehmen und Konzernen und das Business, wie man es nennt, wird nie wirklich eine Welt sein, in der mich zu gehörig fühle. Wäre ich ein Geschäftsmann wie Alian würde ich wohl gnadenlos versagen.


„Nun zu dem, sie haben mir ja gesagt, Joe sollen wir als ihren Partner erfassen. Das ist getan. Wie macht es sich mit ihm? Es wäre wohl ganz schön gewesen, wenn ich ihn mal persönlich treffen würde.“


„Nunja, sehen da gibt es ein Problem. Er ist seit einem Monat wie vom Boden verschluckt.“ Antworte ich dem beunruhigt.


„Hat er was angedeutet, das er länger weg wäre?“ Fragt mich Alian.


„Nein, das hat in keinster Weise. Ich habe ihm zuletzt auf Port Olisar gesehen am 20sten Mai.“

Alian hebt seine Hand zum Kinn und nachdenklich antwortet er mir:“ Das ist in der Tat seltsam. Vielleicht ist was geschehen, dass er das Stanton System verlassen musste und er hat sie nicht kontaktiert.“


„So wirkte er mich zuletzt überhaupt nicht auf mich, als ich ihm begegnet bin.“ Erwidere ich vehement.

Mit Stirn runzeln erwidert mir Alian:“ Sie kannten ihn auch nicht gut, also können sie, ebenso darüber nicht gut urteilen. Trotz allem ist es seltsam, denn immerhin hat er sich an ihnen gewandt ...“ Nachdenklich schaut Alian auf einem der leeren Tische in der Bar.


„Haben sie sich schon auf die Suche gemacht?“


„Stanton ist nicht gerade das kleinste System. Wenn er dort irgendwo untergetaucht ist wird es schwierig ihn zufinden.“ Erwidere ich bedächtig.


„Das mag sein, aber viele Möglichkeiten bleiben ihn nicht. Bis wir einen offiziellen Auftrag bekommen, könnt es noch eins bis zwei Wochen dauern. Also können sie sich dem ja widmen. Sie können mich ja jederzeit kontakten, wenn sie was neues Wissen.“

So verabschiedet sich Alian von mir und ich trinke noch mein Glas aus.

Dann stehe ich auf in meine Lederjacke und der schwarzen Hose und begebe mich in die Richtung des Spaceports.

Ich Zermatt mir den Kopf, während die Hyperloopbahn über den gefrorenen See von New Babbage zum Spaceport rast. Er war zuletzt auf Port Olisar. Macht es dann auch Sinn, dort als Erstes zu suchen?


Er könnte in dieser Zeit überall in Stanton gewesen sein. Es ist aber mein einziger Anhaltspunkt.

So entscheide ich bei den Pads, die aktuell von Besuchern wie Bewohnern der Stadt gut besucht sind, für meine Freelancer. Sie hat eine schnellen und größeren Quantumfuel, was mir sinnvoll erscheint. Auch wenn mir ihre Nachteile ein flaues Gefühl mir in die Magengrube geben.

Sie steht wie frisch von einer Fabrik gekommen im Hangar in ihrer dunkelgrünen militärischen Färbung.

Ich lasse Microtech hinter mir und springe in die Richtung von Crusader. Allein in der Freelancer lasse ich meine Gedanken gehen. Es bleibt mir sowieso nicht viel anderes übrig.


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Im Schiff funktioniert alles routinemäßig. Das mögliche Verschwinden von Joe, erinnert mich an Erlebnisse an Katrina. Menschen können schneller aus dem Leben schwinden, als einem Lieb ist. Geschieht mir wieder sowas abermals. Hat Joe einen neuen Pfad für sich im Leben gefunden und ist abgetaucht? Ich kann nur darüber spekulieren und diese Ungewissheit spukt in meinen Kopf.


Der Computer meldet die baldige Ankunft beim Gasgiganten.

Schon kurz danach lande ich auf der belebten Station Port Olisar und begebe mich zielgerichtet in die Richtung des Adminsoffice. Zuletzt traf ich hier auf Kjeld und auch Thane und noch einigen anderen.


Als ich den Mitarbeiter nachfrage, ob Joe in der Zwischenzeit Quartier bezogen hat oder sein Schiff gelandet ist, folgt nur eine Verneinung.

Auf die Frage, in welcher Richtung sein Schiff geflogen ist, beantwortet er, mir kann er keine Auskunft geben.


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So setze ich mich auf einem der gepoltersten Sitzbänke und schaue in die Richtung der Konsolenpads. Immer wieder kommt jemand hervor und fordert ein Schiff an, doch gedanklich bin ich schon wo anders. Ich zermürbe mir den Kopf darüber, habe aber keine Idee, wie ich es alleine bewerkstelligen soll.

Eine Möglichkeit wäre natürlich eine Vermisstenmeldung. Es erscheint mir das einzige Sinnvolle zusein.

Die Weite des Weltraums macht es schwer ein winziges Schiff zu finden und dies auch noch alleine.

Ohne Hilfe wird es noch erfolgloser.


Also widme ich mich der Anzeige zur Vermisstenmeldung und gebe das notwendige im Mobiglass für die UEE Adovacy ein, mit der erforderlichen Beschreibung.

Nachdem das getan ist, beschließe ich es, bei Arcorp und Hurston zu versuchen.

Hurston liegt näher, also fällt es als Erstes unter meine Wahl.


Hierbei greife ich wieder auf meine Freelancer zu, so sehr es mir widerstrebt, aber ich verfüge, über keine anderen Schiffe, die für längere Sprünge im Quantumtravel gemacht sind.

Mit der ruhigen, weiblichen Stimme begrüßt mich der Boardcomputer, sobald sie startbereit ist, und ich fliege in die Richtung nach Hurston.

Ein Planet, der mir langsam wohlvertraut ist.

Es bringt mich wie schon öfters nahe am Stanton Stern.

Hurston tauch als Planet auf in seiner rötlichen getrübten Färbung.


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Offenbar kann mein Zielcomputer nicht um den Planeten navigieren. Die Starmap hat wieder diesen ärgerlichen Fehler.

Also lasse ich mich in die Nähe des Satelliten springen, dann habe ich einen direkten Freien Raum um zur Station zuspringen.

Aber kaum erreiche ich den Satelliten wo mir der Stanton Stern mir entgegen blendet, da piepst mein Radar auf.


Ein feindlicher Kontakt.


Ich bin wie elektrisiert. Sofort scanne ich das Ziel. Es ist eine Freelancer Misc. Quasi das gleiche Schiff, in dem ich fliege und eine solche Freelancer ist gerade nicht das typische Gefährt dass man bei einem Piraten erwarten würde.

Ich gehe wie immer meine persönlichen W-Fragen durch. Leider besitze ich nicht viel erfahrung mit der Freelancer Misc, was meine Anspannung steigen lässt, aber ich darf mich nicht davon beherrschen lassen.

Ich gehe auf die Gefechtsgeschwindigkeit und versuche, ihn schnell zu überwältigen. In 10 KM entfernnung reagiert er noch nicht auf mich. Die Triebwerke heulen auf, als ich nach seitlich ein wenig streife.


Ich achte somit sorgfältig darauf die Triebwerke nicht zu überlasten, trotzem allem ächzt das Schiff unter der seitlichen Belastung. In 9km Entfernung pingt die Zielerfassung auf, der Raketen. Ich schieße sie, sofort ab und zu meiner Verwunderungen gibt es keine Reaktion von der Freelancer. Ich nutze die Gelegenheit und schieße weitere 4 Raketen, was ihre Schilde schwer in Mitleidenschaft zieht. Die Geschosse, die in der Dunkelheit des Alls gelblich aufleuchten, schlagen mit voller Wucht in sie ein. Erst in 3 Km Entfernung reagiert die Freelancer auf mich und schießt mit dem Turm und ihren vorderen Geschossen auf mich. Aber sie verbleibt starr in ihrer Haltung. Ich denke nicht darüber nicht viel nach und nutze die Gelegenheit um mich hinter ihr zu positionieren und ihr den Rest zugeben. Meine S 4 Miniguns durchdringen die Schilde und schlagen mit ungehinderte Härte in ihre Hülle ein. Kurz danach explodiert sie in einer hellen Explosion. Schon kurz danach kommt eine zweite Meldung.

Eine weitere Freelancer Misc befindet sich in der nähe des Satelliten innerhalb des verbotenen Flugverbotbereiches des Satelliten.

So muss ich möglichst außerhalb des Bereiches fliegen, damit es nicht als Kriminelle Aktion gewährt von mir. Doch mir gelingt es 9 KM, von ihr zu positionieren, und mit meinen Raketen ihr den gar aus zumachen. Es war gerade zu lächerlich einfach, als würde sie die Flugverbotszone, als hätte der Pilot erwartet, dass sie der Flugverbotszone schützen.


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Danach registrieren meine Scanner keine weiteren Schiffe und ich navigiere in die Richtung zu Everst Harbor.

Das Ganze ist, für mich äußert merkwürdig, denn es entsprach nicht den Verhalten von Piraten und was wollten sie ihr hier? Nur durch Zufall bin ich auf sie gestoßen. Welchen Zweck hatten sie ihr und wieso waren sie so passiv.


Kurz darauf hat der Computer den Quantumsprung kalkuliert.


Die Raststation Everst Harbor mit ihren gewaltigen Frachtmodulen und ihren kreisförmigen Ringen, weißt wieder einen starken frequentierten Verkehr auf. Ich hab schon Mühe, einen Landeplatz zu bekommen. Offenbar laufen die Geschäfte für Hurston wieder besser.


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Vom Pad aus, durch die Lobby begebe ich mich in die Richtung des Adminoffices. So erfrage ich den Mitarbeiter am Adminoffice, die durch meine Vermisstenmeldung, dann schnell über die erforderlichen Daten verfügt, aber auch sie muss verneinen, dass es keinen Joe Fitroy in den letzten Wochen auf der Station gab.

Es ist, zum haare ausreißen, jedwede Spur ist auch hier verschwunden. Da kommt mir der Gedanke, dass Kjeld ihn ja auch schon getroffen hat. Also warum nicht eine Nachricht hinterlassen?

Ich bediene mein Mobiglass und beginne mit der Aufzeichnung:

Zitat

“Hey Kjeld,

Ich schicke dir die Nachricht zu, den ich befinde mich gerade auf Everst Harbor, da auf der Suche bin nach Joe. Er ist nämlich plötzlich verschwunden. Zuletzt habe ich ihn gesehen am 20sten Mai auf Port Olisar. Vielleicht bist du ihm begegnet oder hast noch von ihm gehört? Ich wüsste gerne, wo er abgeblieben ist ...“ Ich halte kurz inne, denn mir kommt noch was anderes im Kopf:“ Ach ja, hast du eigentlich von diesem Zero gehört, den du erwähnt hast. Ich wäre noch neugierig, was die letzten Datensätze herausgebracht haben. Ich würde, mich über eine Antwort freuen, ich denke wir werden uns bald wieder sehen.“

So schließe ich die Nachricht und schicke sie ab.


Ich stehe auf und begebe mich in die Richtung der Pads zum Aufrufen meines Schiffes. Jetzt bleibt nur noch Arccorp. Aber ob das erfolgreicher wird?

Noch im EVA-Anzug und mit dem Lift in Richtung meiner Freelancer überlege ich weitere Möglichkeiten, aber jeden einzelnen Kubikkilometer im System oder gar anderen Systemen durchzugehen ist sinnlos. Als einzelner ist das einfach eine gigantische Suchfläche und selbst wenn alle Einsatzkräfte absuchen, stellt die Unendlichkeit des Alls eine schwere Hürde dar.

Es ist kein langer Sprung nach Arccorp und die ring-förmige Station namens Baijini Point umschwärmen einigen Schiffe.

Ich lande auf der Station und begebe mich über die Lobby von dem Lift zur Admin Office.

Der junge Mann musste mich auch enttäuschen, dass kein Schiff oder die Person gemeldet ist, innerhalb dieser Zeit.

Ich setze mich in den Essensbereich in der Station. Ratlos war ich, was ich noch tun soll, jeden einzelnen Planeten zu durchforsten würde wohl kaum zu einem brauchbaren Ergebnis führen. Schließlich müsste sein Ankommen auch bei den orbitalen Stationen registriert sein.

Mir bleibt nur die Wahl zu warten. Ob die Advocay erfolgreicher ist? Was bleibt mir anderes übrig? Ich hole mir noch ein Burito, aber mir kommen einfach keine weiteren Ideen.

Wohin ist nur Joe verschwunden?


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