Neu #4 2954.04.20 - Taktische Abwägung

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Zitat

"Im Endeffekt sind es nur zwei Fraktionen, die ihre eigenen Gesetze haben."



"Nochmal!".


Über die Viz konnte man viel erzählen. Für die einen waren sie gewöhnliche Piraten, die raubten, morderten, wie es Ihnen beliebte und kein Gewissen hatten, welches sie zurückhielt. Für die, die sich mit ihnen verbunden fühlten waren sie eine Art der Freiheit, eine Verbundenheit aus Vertrauen und Loyalität. Doch für die meisten waren sie vermutlich das, was sie auch von sich erhofften. Eine Gruppe von Opportunisten, die in erster Linie sich selbst verpflichtet waren und immer für die Seite kämpften, die den Auftrag bezahlte. Doch anders als die Piraten, war das Chaos nicht ihr Herr und anders als die PMCs und privaten Milizen waren die militärischen Belange nicht ihr Hauptschwerpunkt.


Nein, die Viz waren eine Flottille von Freischaffenden, denen es herzlich egal war welche Fraktion nun Gegner oder Freund war. Vielmehr waren alle Fraktionen nur Seiten derselben Medaille und was Gesetz für den einen war, war Ketzerei für den nächsten, so dass am Ende des Tages die richtige Seite nur die Frage der eigenen Moral war.


Was sie aber auf keinen Fall waren, war unorganisiert. Captain Malik, der schon seit Stunden die selbe Übung wiederholen ließ, war einer der Gründe dafür. Der Captain hatte Irgendwann Mal für irgendeine Fraktion gekämpft. Viele spekulierten auf die UEE, wissen tat es niemand so wirklich. Aus unbekannten Gründen verließ er das Militär und schloss sich mit anderen zu einem Bündnis zusammen, was als Viz bekannt wurde.


"Morgan!", fauchte der Captain in mein Ohr und kniete sich neben mir nieder, während ich im Dreck lag und durch ein Fernglas auf den Übungsplatz hindurch schaute. "Ja, Sir!", brüllte ich zurück und presste die Luft kräftig aus meinen Lungen. Malik senkte mein Fernglas und starrte mich an, dabei meine ganze Aufmerksamkeit in sich aufsaugend.


"Wenn du so lange wartest bis du den perfekten Weg gefunden hast, wirst du ihn verpassen", gab der Captain zum Besten und ließ mich wieder alleine im Dreck liegen.




Ich schüttelte meinen Kopf, um die Erinnerung, die mich gerade eingefangen hatte, wieder loszulassen. Hier lag ich nun, seit knapp 30 Minuten beobachtete ich einen Schmuggelplatz der NineTails auf Daymar durch das Visier meines Gewehres und suchte nach einem Weg in das Innere ohne entdeckt zu werden und ohne Gewalt anwenden zu müssen.


Mason, ein Sicherheitsoffizier von Crusader, hatte mich angeworben ein Drogenversteck auszuräuchern, die schneller wieder nachwuchsen als man gucken konnte. Dummerweise war unklar wo es sich befand und man schickte zuerst mich, um ein Terminal zu hacken, welches diese Information verbarg. Mason machte keine Anstalten mir deutlich zu machen, dass ich entbehrlich war und nur einer von Vielen. Doch die Bezahlung war gut und ich brauchte das Geld. Also ging ich nicht auf die näheren Umstände ein, sondern machte mich daran die Informationen zu holen.

tavern_upload_large.pngEs lief alles reibungslos. Der Zugang war nicht gut gesichert, im Innenraum konnte ich den meisten Probleme entgehen und im Serverraum hatte die einzelne Wache einem Überraschungsangriff und meinem Messer nicht viel entgegenzusetzen. Das Hacken, meine Achilles Ferse, übernahm dankenswerterweise eine Virus-Karte von Mason. Wie gesagt, reibungslos. Die Koordinaten deuteten auf Daymar, also flog ich dahin und nun lag ich hier seit 35 Minuten im Sand und beobachtete dieselbe Tür. Der Wind blies bereits kräftig und wenn ich mich nicht bald bewegen würde, würde ich wohl bedeckt werden.


Ich raunte und erinnerte mich an die Worte von Captain Malik, ehe ich mich aufstellte und einen Schalldämpfer auf das Gewehr schraubte. Manchmal war der perfekte Weg Imperfekt und so zog ich mit dieser Erkenntnis die Düne hinab das Gewehr dabei im Anschlag. Ich schaffte es nach unten bis zum ersten Frachtcontainer, als eine Wache mir den Weg versperrte. Ganz langsam und sanft berührte ich den Abzug und das glühende Projektil verließ die Mündung, um im Helm des Gegenübers einzuschlagen. Ein zweiter Schuss löste sich noch bevor mein Ziel wusste was los war und traf die bereits verwundete Stelle. Damit war das Licht aus und mein Weg frei.


Im Doppelschritt huschte ich zu meinem Opfer, löste eine Hand vom Gewehr und griff den Riemen der Rüstung an dem ich den Körper ins Innere des Außenposten zog und in einer Ecke liegen ließ. Als bald wendete ich mich um und begab mich tiefer in das Konstrukt.


Die Flure waren schwach beleuchtet und führten über enge sowie weite Gänge. Jedes Mal wenn es enger und verwinkelter wurde, wechselte ich auf die Coda und das Messer und dann zurück auf das Gewehr. Für mich lief es sehr gut, für die anderen weniger. Ich verlor kurz den Fokus und fragte ich mich ob ich so gut oder die anderen so unaufmerksam waren.


Schlussendlich erreichte ich den Lagerplatz der illegalen Ware. Er war klein, rudimentär aufgebaut und bestand aus ein paar Paletten die zusammengeschoben wurden. Niemals konnte es sich um die Produktionsstätte handeln. Vielmehr musste ich ein kleines Zwischenlager ausfindig gemacht haben. Die übrigen Zwei Anwesenden bestätigen dies indem sie sich über irgendeinen "Er" unterhielten, der immer zu spät kommt und bald die Ware abholen solle. Für mich war das das Signal nicht zu zögern. Zwei gut gezielte Schüsse blitzen aus dem Gewehr und zwei leblose Körper sanken unaufhörlich zu Boden. Zeit für die Brandsätze, die den Auftrag erfüllen sollten.


"Das lief sagenhaft", nuschelte ich in meinem Helm und brachte die Sprengsätze an. Wenn diese hochgehen, war ich bereits weit genug weg. Ich stellte den Timer ein und marschierte zügig nach draußen. An der Cutlass angekommen, die nur unweit hinter der Düne geparkt war, hörte ich die bebende Explosion, die mir das Signal gab es geschafft zu haben. Es lief perfekt, ich hob mit der Cutlass von Daymar perfekt ab, ich startete perfekt in den Orbit und sendete Mason perfekt meine perfekte Leistung.


"Communication Tracker detected", ertönte die weibliche, neutrale Stimme aus den Lautsprechern des Cockpits. "Was zum...?", verstummte ich augenblicklich und tippte hastig auf meiner Konsole herum. Der Scanner erzeugte einen Ping und auf meinem Radar ploppten zwei Kontakte auf, einer davon eine Hornet Tracker, die vermutlich gerade meine Kommunikation abgehört hatte. Der zweite Kontakt war eine Buccaneer.

"So eine verfluchte Scheiße", fluchte und polterte ich. Nichts war perfekt.


"Radar Lock", ertönte die weibliche Stimme erneut und legte dabei die mechanische Stimme ein paar Bedrohlichkeitsstufen höher. "ja, ja, wäre ja auch zu einfach gewesen", maulte ich herum und wendete die Cutlass im schwerelosen Flug in die entgegengesetzte Richtung. Beim Zünden der Triebwerke presste es mich in den Sitz, meine Atmung flachte ab und ein Sog der Unbarmherzigkeit durchfuhr meinen Körper. Ich begab mich auf einen Frontalen Flug mit den zwei Angreifern und sobald ich sie in der Raketenerfassung hatte, ertönte bei mir "Missle Lock" im Cockpit. Wir lösten die Raketen gleichzeitig aus und die explosive Rohrpost jagte durch den leeren Raum. Ich drehte brutal ab, das Schiff knirschte und zwang sich meinem Befehl zu folgen, während die Tauschkörper die Rakete ablenkten. Mein Ziel war die Buccaneer als erstes Opfer, zu der ich einen Parallelen Flug aufwies. Die Hornet hatte abgedreht und versuchte meiner Rakete zu entkommen. Erfolgreich wie mir sicher war, aber mein Ziel war es sie im ersten Moment zu trennen.


Die Buccaneer jagte Richtung Planet, wandte sich dann nach rechts und drehte sich schwerelos herum, die Geschütze auf die Cutlass gerichtet. Das Feuer prasselte auf die Schilde. Ein "Shield damaged" ertönte und ich tat es der Buccaneer gleich, wendete das Schiff und schoss mit den Panthers sowie den Greatsword Geschützen. Die roten Projektile der Panthers wurden von Schild absorbiert während die heulenden Projektile der Greatsword zumindest teilweise durchschlugen. Zumindest so viel, dass die Buccaneer den Ausweichflug begann. Jetzt ging es los. Ich zündete die Nachbrenner und schloss die Lücke zwischen mir und der Buccaneer. Währenddessen war die Hornet wieder auf meinen Fersen. Ich feuerte stakkatoartig auf die Buccaneer und trieb sich in nahende Bedrängnis. Kurz vor dem letzten Treffer blinkte die Kontrollleuchte auf. Eine weitere Rakete nahm ihren Kurs auf mich. Ich musste mich entscheiden. Weiter feuern und Schäden in Kauf nehmen oder abdrehen.


Ich feuerte weiter und die Buccaneer ging in Flammen auf. Als Austausch knallte es laut im Heck der Cutlass und das Licht wechselte in den Notmodus. Die Hornet hatte getroffen und hatte sich mir dabei offenbart. Ich wendete die Cutlass, trieb die Schilde auf die Front und gab der Hornet frontal alles was die Owl zu bieten hatte. Das Wrack Teil der Hornet streifte dabei die Triebwerke und aus dem Notheulen der Owl wurde ein verzweifeltes Flehen um Reparatur. Feuer drang durch die Decke und die hydraulischen Leitungen quietschten während weißer Dampf ins Innere drang.


Die Mission war erfüllt doch die Owl war dringend auf Reparaturen angewiesen. Als ich auf Orison landete und erfuhr wie sehr mir das ins Fleisch schneiden würde und wie es lange es dauerte, musste ich mich hinsetzen. Irgendwie war aus einem perfekten Tag ein ziemlich beschissener Tag geworden. Beim hinüber blickten war mir klar, dass ich ein Schiff für die Übergangszeit bräuchte. Ein Jäger sollte es werden. Ich bin schon seit Ewigkeiten keinen Jäger mehr geflogen. Meine Gedanken drifteten ab und ich fragte mich was die Hornet mit der abgefangenen Kommunikation angestellt hatte.