Eintrag 003 / 11.01.2954

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Sachverhalt:

Dies ist ein Nachtrag zum gestrigen Tag, den 10.01.2945. Die nächste Tour zur Umrundung MicroTechs stand an. Der Start verlief ein wenig holprig. Es war noch sehr früh am Morgen und somit noch dunkel. Ich hatte mir mein Hoverquad gerade frisch aus dem Hangar geholt, als ich nach wenigen Metern bereits den ersten steinharten Eiszapfen in das rechte, vordere Hovertriebwerk rammte. Aber das macht dem Quad ja kaum etwas.

Einige Kilometer später vernahm ich von links ein surreales Surren, und in der Dunkelheit versuchte ich, etwas zu erkennen. Es war Bru, der völlig im Dunkeln bikte, und wir stießen aneinander. Eine seiner Waffen drückte sich in das hintere Hovertriebwerk, als wäre es Butter. Eine seiner vorderen Manöverdüsen leuchtete hell auf und brannte sich in den Motorraum meines Hoverquads. Vielleicht dauerte dieser Moment nur ein oder zwei Sekunden an, jedoch kam er mir vor wie eine Ewigkeit. Erschrocken blieb ich stehen und betrachtete den Zustand meines Quads. Es schien zunächst noch alles zu laufen. Nach einigen Kilometern blinkte plötzlich eine Warnmeldung auf: "Cooling System Critical". Der Bordcomputer bestätigte es mit einem kühlen "Cooling system failure is imminent!". In derselben Sekunde entflammten sowohl das hintere beschädigte Triebwerk als auch der Motorraum. Ich sprang vom Quad und sah zu, wie es einige Meter von mir entfernt knisternd zu Boden glitt.

Ella Clemens lud mich sofort auf einen Platz auf ihrer gelben Dragonfly ein, bat mich jedoch, die Dragonfly zu steuern, damit sie Fotos vom aufgehenden Stern Stanton machen konnte. Bis auf einen kleinen Navigationsfehler kamen wir gut voran. Viele Kilometer später hatten Ella und ich eine Unachtsamkeit, die das Bike vom Kurs abbrachte, und da ich meine Hände in diesem Moment nicht am Steuer hatte, kollidierten wir mit einem Baum. Es war jedoch nichts Ernstes passiert. Abgesehen von der beschädigten Dragonfly waren Ella und ich unverletzt. Unterdessen landete Husky, um im Notfall Hilfe leisten zu können. Erbost über meinen Fehler schnappte ich mir Huskys X1 unkommentiert und setzte meine Reise beleidigt fort.


Nur wenige Kilometer später überflog Husky ungesehen ein Wrack einer Freelancer. Wir hielten an, um uns das Wrack genauer anzusehen. Es schien schon eine Weile dort zu liegen. Auch wenn jemand erst vor ein paar Stunden dort gewesen sein muss, da um das Wrack einige Leuchtfackeln entzündet waren, war dieser Ort ansonsten gänzlich verlassen. Husky entdeckte jedoch noch ein kleines Backup-Backupsystem, das im Falle eines Absturzes den letzten Funkverkehr gespeichert hatte, falls die Blackbox unbrauchbar sein würde. Wir entschieden uns, unsere Tour für diesen Tag zu beenden.

Gedanken:
Wenn ich gewusst hätte, was heute alles passieren würde, wäre ich im Bett geblieben. Nun ja, ich hatte mich auf die Tour gefreut, wie ich mich immer auf diese Touren freue. Die Umrundung von MicroTech erfüllt mich schon mit Stolz. Kann ja nicht jeder behaupten, so etwas schon einmal gemacht zu haben. Aber allein der Start lief diesmal einfach schlecht. Wie soll man auch bitte klares Eis in der Nacht sehen? Da sind mir Gebirge lieber. Was mich jedoch wirklich sauer gemacht hat, war dieses Mal Bru. Er fährt seine verdammte schwarze NOX mitten in der schwarzen Nacht, ohne Licht und ohne Umsicht. Dann fragt er mich noch nach der Kollision, als wäre gerade nichts passiert. Was ist denn mit ihm los? Er bekommt ja nichts um sich herum mit.


Später am Tag war es dann ausgerechnet ich, der Mist gebaut hat. Ich predige immer, die Hände am Steuer zu lassen, rauf und runter. Und dann lasse ich es für eine Sekunde sein und werde direkt dafür bestraft. Das ist mir so peinlich. Nun ja, abgesehen vom Materialschaden ist uns nicht viel passiert.


Das Wrack, das wir zufällig fanden, war jedoch etwas anderes. Zunächst ließ es mich kalt. Immerhin war es nur ein Wrack. Als Husky jedoch das Funklog abspielte, lief es mir kalt den Rücken runter. Ein kleiner Pilotenfehler, Unachtsamkeit, Gewohnheit und Selbstüberschätzung töteten hier wohl mindestens zwei Menschen. Das hätte auch Ella und mir passieren können. In Zukunft werde ich wohl an meiner Disziplin arbeiten müssen.

crashlog3.mp3

Hermie Janson
Stanton / 11.01.2954 / 7:55 ETS

Kommentare 1

  • :ooc: Sogar mit Audiolog Datei...nice!.....ich glaub das iss ne Premiere in der Logbuch DB.