Teil 7 Husky 2949 Auf Messers Schneide II

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Fortsetzung der Renngeschichte auch verfügbar auf dem Sternenwanderer als Text oder sogar als Podcast vertont von Cartago (unter stories from outer space)


Alles vibrierte. Der Tunnel war erfüllt mit Schwingungen. Ein Dutzend hochgezüchtete

Rennschiffe hingen fast bewegungslos in dem Starttunnel. Fast wie Blätter auf einer ruhigen

Wasseroberfläche wippten sie kaum merklich auf und ab. Ordentlich gestaffelt in zwei

Längsreihen mit zusätzlicher Höhenabstufung. Beinahe hätte es friedlich gewirkt wäre da nicht

der infernalische Lärm gewesen. Wummernd, dröhnend, kreischend und knisternd zugleich

ließen die Rennmaschinen keinen Zweifel daran welch brachiale Kraft sie zu entfesseln bereit

waren.

Husky hasste den Start. Die ersten Sekunden eines Rennens waren die mit Abstand

gefährlichsten. Sein Mund war trocken. Wieder und wieder passte er seinen Griff am

Schubhebel und Steuerknüppel an. Merkte wie er sich verkrampfte und rutschte unruhig im

Pilotensitz der "Flake" hin und her. Sein Blick huschte zum xten Mal über die MFDs. Alles OK.

Die Einstellungen genaustens abgestimmt und hundertfach erprobt.

Nur noch 1 Minute bis zum Start.

Die Startaufstellung entsprach dem MurrayCup Standard. Zwei Längsreihen im Tunnel. Links

die ungeraden Startnummer rechts die geraden. Und jede Reihe immer abwechselnd hoch und

tief gestaffelt.

Husky war an Position 5. Das hieß 3. Stelle in der linken Startreihe, erhöhte Position wie die

M50 von Sarah de Lere in der Poleposition. Zwischen Ihnen, soweit unten, dass er sie über

seinem Instrumentenbrett kaum sehen konnte, schwebte eine Omega. Sie wurde von einem

Banu geflogen, dessen Namen er weder aussprechen noch sich merken konnte. Aus den

Augenwinkeln sah er die rechte Startreihe. M50, 350r und eine Arrow.

Noch 30 Sekunden. Er würde sich zunächst einfach hinter Sarah's M50 klemmen. Vielleicht gab

sie sich doch irgendwann eine Blöße. Draußen vor dem Tunnel kreuzte eine 890Jump zwischen

den glitzernden Fassaden von New Horizon. Das Flaggschiff seines Großvaters? Die Nordlicht

Eins? Husky blinzelte. In der Ferne schimmert das Meer. Husky schloss die Augen und atmete

zweimal tief durch. Dann schloss er den Griff fester um die Flugkontrollen.


Drei. Zwei. Eins.

Mit perfektem Timing riss er den Schubhebel nach vorn und wurde in den Sitz gepresst. Die

Omega verschwand aus seinem Blickfeld. Gleichzeitig wurden Sarahs Haupttriebwerke vor ihm

schnell größer. Offenbar war sie nicht so gut weggekommen wie er. Seine Schilde flackerten

auf, als ionsierte Partikel auf sie trafen. Instinktiv drückte Husky die M50 nach unten tauchte

unter der Racerin durch. Er war nun auf mittlerer Höhe im Tunnel und raste auf den Ausgang

zu. Die aberwitzige Beschleunigung ließ die Welt um ihn verschwimmen. Unbewusst hielt er die

Luft an und rechnete jeden Augenblick mit einer Kollision. Die Omega war außer Sicht. Die

350R rechts neben ihm fiel auch zurück. Dann schoss die Flake aus dem Starttunnel und

passierte den ersten Ring in 2ter Position liegend. Ein Traumstart. Husky nahm die Verfolgung

des einzigen noch vor ihm liegenden Racers auf. Es war Joe Cats in einer blau weißen M50.

Sie schwangen sich in einer leichten Linkskurve hinauf zu Ring 2. Dann ging es beinahe im

Formationsflug rechtsherum und abwärts zu Ring 3.

Husky blickte über Schulter. Das Verfolgerfeld wurde von einer Arrow angeführt. Eng behakt

von Sarah's M50. Dahinter ein 350R und eine Razor. Mehr war nicht zu sehen. Er war 2 Plätze

vor Sarah. Würde sich die Arrow vor ihr halten können. Wohl kaum. Aber das lag nicht in seiner

Hand. Also weiter. Vorwärts.

Nach Ring 3 zog Husky die M50 hart nach oben und gab vollen Schub. Seine Glieder fühlten

sich an als wären sie aus Blei. Ihm wurde schwarz vor Augen. Beinahe verlor er das

Bewusstsein. Er flog an seiner und der Belastungsgrenze seines Racers. Dennoch von Tor zu

Tor gelang es Cats seinen Vorsprung auszubauen. Husky vergaß alle Verfolger. Die beiden

Führenden flogen nun ihre Ideallinie. Kurz hintereinander sausten sie durch einen Ring drifteten

dann ein wenig auseinander wenn jeder seine eigene tausendfach erprobte Route flog um sich

am nächsten Ring wieder zu treffen. Manchmal ähnelte sich ihre Route und sie flogen beinahe

in Formation. Dann wieder wählten sie so unterschiedlich, dass Husky Cats zwischen all den

glitzernden Plattformen fast aus den Augen verlor. Doch spätestens am nächste Ring war er

wieder da. Wieder vor ihm und meist wieder mit ein paar Metern mehr Vorsprung. Husky biss

sich auf die Lippe.

Husky jagte nun durch den Zieltunnel und begann die 2te Runde. Beschleunigen, rollen,

Gegenschub, durch das Tor driften, ausrichten, beschleunigen. Der immer wiederkehrende

Ablauf einer in unermüdlicher Übung einstudierten flüssigen Choreographie die Husky nun in

einer beinahe meditativen Routine abspulte. Trotz der enormen Konzentration und körperlichen

Belastung spürte er ein Gefühl von Vertrautheit und Ruhe. Er entspannte sich ein wenig. Die

Flake rollte nun auf die Seite und schoss gerade steil empor zu Tor 12. Cats hatte bereits einen

deutlichen Vorsprung doch vor Ihnen beiden zeichnete sich eine Rauchspur ab. Sie schlossen

schnell zu der Rauchquelle auf und Husky erkannte, dass es sich um eine beschädigte Mustang

handelte die offenbar weit zurücklag und nun offenbar kurz vor ihnen in den Tunnel schlingerte

um die erste Runde zu beenden. Cats und die Mustang verschwanden im Tunnel. Husky sah

wie Cats M50 auf die Seite rollte und versuchte sich rechts zwischen Tunnelwand und

Munstang durchzuschieben doch die Mustang schlingerte an die Tunnelwand und zwang ihn zu

einer harten Bremsung um nicht zerquetscht zu werden. Husky schloss schnell auf. Über der

Mustang war Platz. Er konnte es schaffen. Die Flake rollte kopfüber an die Tunneldecke

während Cats unter ihm nach links verlagerte. Die Rauchschwaden wurden dichter. Die

Mustang schrammte gegen die Wand. Schilde flackerten auf, Funken sprühten. Über dem

Qualm sah Husky einen kleinen Streifen blauen Himmels vor sich. Immer noch im Rückenflug

schoss die Flake mit vollem Nachbrenner über der Mustang vorbei und aus dem Tunnel. Auch

Cats hatte die Mustang mittelweile überrundet und folgte Husky durch Tor 1. Husky lag in

Führung! In der 3. und letzten Runde. Doch keine Zeit für Hochgefühle. Husky flog zu schnell

und abseits seiner einstudierten Ideallinie, musste immer weiter nachkorrigieren. Seine

Manövierdüsen überhitzten. Rote Warnmeldungen blitzten auf. Er verlor an Fahrt. Husky

übersteuerte nach innen um die M50 mit den Haupttriebwerke besser einzusetzen, die

Steuerdüsen zu entlasten und den Racer zurück auf Kurs zu bringen. Schon schoß Cats wieder

an ihm vorbei durch Tor 2 und driftete nun um einen fliegenden Gebäudekomplex hinab zu Tor


3. Sarah und drei weitere Schiffe sausten ebenfalls heran. Dahinter das Hauptfeld aus mehr als

einem Dutzend Schiffen. Die Führung war dahin das war ihm klar doch um jeden Preis wollte

Husky dem Gewusel des Hauptfeldes entgehen. Er dass er selbst nun zu langsam war, um die

Ideallinie zu fliegen, also riss er sein Schiff bereits im Tor herum um abwärts vor dem Komplex

abzukürzen. Sarahs M50, schoss hinter ihm vorbei gefolgt von einer 350R und verschwand

hinter dem Gebäude.

„Komm schon, komm schon.“ Seine Hand krampfte sich um die Flugkontrollen. Husky jagte

hinab und hoffte inständig dass es durch die Abkürzung gelingen würde trotz seines

Geschwindigkeitsverlustes sich an Tor 3 wieder vor Sarah und den Verfolgern einzureihen. Tor 3

kam in Sicht. Cats schoß weit vor ihm hindurch während Husky wieder in die Strecke

einscherte, von oben sah er das Verfolgerfeld hinter dem Gebäude auftauchen und auf ihn zu

jagen. Die Flake drifte durch das Tor und zündete die Nachbrenner. Während Husky wieder an

Fahrt gewann, schob Sarah sich langsam heran. Die 350R tauchte nach oben weg und

verschwand im Labyrinth der fliegenden Gebäude. Husky war wieder auf Kurs und flog

gleichauf mit Sarah, doch sie blockierte seine Ideallinie. Er wich seitlich aus und fiel hinter sie

zurück. Cats war auf und davon. Wie aus dem nichts tauchte plötzlich die 350R zwischen den

Gebäuden auf und schoss vor Ihnen durch den nächsten Ring. Platz 4 also und hinter Sarah

und in der letzten Runde. „Verfluchter Mist.“ fluchte Husky und versuchte sich nicht von seiner

Frustration ablenken zu lassen. Es hatte so gut angefangen. Das konnte doch nicht wahr sein.

Plötzlich vibrierte das Steuer, seine Schilde flackerten auf. Fast hätte er ein zu überrundendes

Schiff gerammt. Er flog eine Fassrolle, überholte und schoss durch das nächste Tor.

„Konzentration!“ ermahnte er sich. Sarahs M50 schien nicht mehr ganz optimal zu laufen denn

immer wieder konnte er sich beim Beschleunigen seitlich fast an ihr vorbeischieben. Doch sie

blieb eisern und präzise auf seiner Ideallinie ließ ihn keinen Rhythmus finden. So tanzte die

Flake um sie herum musste sich aber immer wieder hinter ihr einreihen. Frustiert registrierte

Husky dass die zweitplatzierte 350R sich zunehmend von Ihnen absetzte und Ihn eine

neongelbe Razor von hinten immer mehr bedrängte und versuchte ihn abzudrängen und zu

überholen. Wer war dieser Kerl. Ohne Rücksicht auf Verluste behakte dieser Verrückte ihn von

hinten und er hatte Mühe ein Kollision zu Vermeiden und seine Position zu behaupten. Tor 8,

Tor 9, flackernde Schilde, Kollisionswahnung auf dem HUD. Tor 10. Ihm lief die Zeit davon.

Husky blickte über die Schulter. Nach seinem letzten erfolglosen Überholversuch hatte der

gelbe Flitzer etwas übersteuert und war nun etwas zu zurückgefallen was Husky mehr Raum

gab. Sie waren nun im Anflug auf Tor 11. Wieder schob er sich neben Sarah. Diesmal gelang es

ihm die Innenbahn zu besetzen und neben ihr zu bleiben und sie schossen dicht an dicht durch

das Tor. Er riss hart nach Oben und gab vollen Schub. Sie fiel neben ihm zurück. Er fokussierte

sich ganz auf die Strecken vor ihm. Tor 12 Das Ziel rückte näher. Tor 13, abwärts zu Tor 14.

Hinter ihm Sarah und die Razor. Vor ihm schossen Feuerwerksraketen in die Luft. Cats hatte

gewonnen. Husky jagte dem Ziel entgegen. Sarah und die Razor dicht auf seinen Fersen. Jetzt

keinen Fehler mehr machen. Nur noch wenige hundert Meter dann hätte er es geschafft. Er

würde seine kurze MurrayCup Karriere mit einem respektablen 3 Platz als 21ter der Saison

abschließen. Vielleicht würde ihn ja doch ein anderes Team nehmen. Direkt hinter der 350R

tauchte die Flake in den Zieltunnel und flog in dritter Position liegend über die Ziellinie.

Geschafft. Als er aus dem Zieltunnel schoß zog er senkrecht nach oben. Er war dritter. Gut,

aber eben nur ein Platz vor Sarah. Husky blickte über die Schulter zurück.Sah unter sich die

neongelbe Razor aus dem Tunnel schießen. Dahinter Sarahs M50. Dahinter! Keuchend ließ er

die Luft entweichen, die er unwillkürlich angehalten hatte. Sarah war doch nur 5te geworden.

Dieser Verrückte in der Razor musste sie im Zieltunnelüberholt haben.

Wie im Trance steuerte Husky das Schiff zur Wartungsplattform. Er konnte keinen klaren

Gedanken mehr fassen. Hätte er besser kein Überholmanöver im Tunnel versuchen sollen.

Hätte er erster werden können? Zweiter? Dritter? Verdammt er war Dritter. Sarah war 5te, das

hieß, er war qualifiziert für die Finalrunde des MurrayCup. Das Fahrwerk setzte auf, mechanisch

fuhr er die Systeme herunter und er schwang sich aus dem Cockpit. Benebelt schaute er sich

um.


Da fiel sein Blick auf das Grinsen von Victor Garnsky seinen Chefmechaniker. „Habe ich es

nicht gesagt. Sie kann es! Mein Zauberflöckchen kann es! Sie ist eine Finallistin. Selbst mit

einem Paddel wie dir am Steuer.“ Husky lehnte sich an sein Rennschiff riss den Helm vom Kopf

und wischte sich den Schweiß aus den Augen. Garnsky stürmte an ihm vorbei erklomm die

Leiter und legte Hand und Wange an das Rennschiff und drückte einen Kuss auf den

schimmernden Lack. Dann sprang er herab und umarmte Husky. „Finale hey ho!“ grölte er.

Noch nie hatte Husky den genialen aber sonst eher griesgrämigen Mann so glücklich und

ausgelassen erlebt. Aus den graublauen Augen sprühten ungetrübte beinahe kindliche

Begeisterung und Stolz. Husky grinste. Tatsächlich wusste er selbst nicht, wann er zuletzt so

zufrieden gewesen war.