07 - Stanton kommt nicht zur Ruhe

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„Startverbot!“

Andrew kam in mein Büro geplatzt, ohne vorher anzuklopfen. Ich sah vom Comm auf. „Was?“

Hilflos zuckte er die Schultern. „Terroristen. Drüben auf Crusader-L4,“ berichtete er dann. „Die UEE ist bereits dran und versucht rauszufinden, was da los ist. Die haben wohl die komplette Station blockiert.“

Ich seufzte. Dass diese Xeno Threat hier nur eine kurze Unterbrechung seien, war wohl eher Wunschdenken gewesen. Kaum ist eine Truppe weg. Kommt die nächste – und die Frachter vergammeln im Hangar. Da verdienen sie aber kein Geld!

Plötzlich zuckte Andrew hoch und drückte den Kopfhörer fester an sein Ohr. Dann tippte er hastig auf seinem Mobiglas und eine Übertragung erschien auf meinem Monitor.

„Sehen Sie sich das an, Sir. Die brauchen...“

„Dann seien Sie doch mal still! Wie soll ich mir das ansehen, wenn ich nichts verstehe?“

Ich drehte den Ton lauter.

Auf der blockierten Station gab es Verletzte und die UEE forderte Hilfe an – Frachter, die medizinische Hilfsgüter liefern können.

Da können wir doch sicher helfen!

„Was haben wir?“ fragte ich Andrew, als die Übertragung begann sich zu wiederholen.

„Zwei Hercules und unsere Cat.“

„Wir nehmen die Cat,“ entschied ich. „Ich fliege, Sie navigieren. Sagen Sie Johnson und Myers Bescheid, sie kommen als Bordschützen mit.“

„Bordschützen, Sir?“

Ich nickte. „Terroristen, blockierte Station – noch Fragen?“

„Nein, Sir.“

„Dann los.“


Die Caterpillar wartete im Hangar. Die frische Farbe in den Farben Asadas schien noch zu glänzen und die Mikrometeoriten des Alls haben noch nicht viel des Schutzlacks abschmirgeln können.

Myers erwartete uns bereits, aber Johnson würde uns erst beim Verladen treffen – er kam von einer anderen Station.

Während ich den Frachter startklar machte, holte uns Andrew die Informationen, die wir für den Auftrag benötigten.

„Microtech,“ hörte ich seine knappe Ansage im Kopfhörer. Ich steuerte den Frachter aus dem Hangar und ging auf Kurs.

„Clio,“ ergänzte er dann. „Rayari McGrath.“

Ich tippte alles in den Navigationscomputer und kurz darauf spuckte er mir den Sprungvektor aus.

„Festhalten, es geht los,“ sagte ich ins Mikro, als ich die Schalter umlegte. Kurz darauf drückte uns der Quantumdrive in die Sitze.

Der Flug dauerte nicht lange. Clio empfing uns mit Schnee und Eis, aber zum Glück kamen wir in keinen der berüchtigten Schneestürme. Rayari McGrath war eins der Verteilerlager für die Hilfsaktion und jeder freie Platz zwischen den Baracken war mit Containern und Frachtboxen belegt. Zwei Frachter, eine Cat und eine Hercules, waren schon vor uns da und wir landeten am Rand des Flugfelds.

Ich schaltete die Maschinen ab und schwang mich aus dem Sitz, um unsere Ankunft zu melden. Andrew funkte derweil mit einer anfliegenden Pisces, die unseren zweiten Gunner brachte. Das kleine Shuttle bekam keine Landeerlaubnis, da die großen Frachter Vorrang hatten.


Die Kälte kroch sofort unter meinen Flightsuit, als ich das Schiff verließ, um zum Büro rüber zu rennen. Dort nahm ich den Helm ab.

„Asada Mining und Trading Corporation“ meldete ich mich an. Solche Aufträge sind immer eine gute Möglichkeit, unseren Name bekannter zu machen. Der Disponent nickte. „Sie stehen auf der Liste, zehn Minuten. Können den Laden ja schonmal auf machen.“

Damit war er wieder verschwunden, um sich um den nächsten Piloten zu kümmern.

Ich funkte schnell Andrew an. „Mach die Frachtluken auf,“ bat ich ihn. Seine Bestätigung war wie gewohnt kurz.

„Was ist mit Johnson? Hat er Landeerlaubnis bekommen?“

„Nein. Aber er ist trotzdem hier.“ Für einen Moment klang Andrew amüsiert. Und jetzt sah ich auch, wo der Disponent hin war – er stand draußen und rief der abfliegenden Pisces per Funk die übelsten Flüche hinterher.

„War das Ihr Shuttle?“ fauchte mich der Disponent an, als er wieder herein kam.

„Nein.“ Das konnte ich sogar sagen ohne zu lügen. „Keine Ahnung, wem das gehört.“

Nur den Passagier kannte ich.

„Wenn ich den Freck erwische, kriegt der in ganz Microtech Landeverbot!

„Vielleicht gehörte er ja zu Shubin.“ Ich grinste. So eine Chance konnte ich mir doch nicht entgehen lassen, oder?

Der Disponent sah mich misstrauisch an, dann wandte er sich wieder seinem Klemmbret zu. „Gehen Sie zu ihrem Schiff, die Verladung beginnt!“


Andrew erwartete mich auf der Traktorstation, von wo aus er die Beladung überwachte.

„Alles klar?“ fragte ich ihn. Er nickte. „Vierzig Prozent unterm Gewichtslimit. Also gibts keine Probleme.“

Obwohl die Bodencrews schnell arbeiteten, dauerte es noch über eine Stunde, bis alles verladen war und wir endlich starten konnten.

Als ich mir die Kopfhörer aufsetzte, hörte ich sofort Johnson und Myers, die sich über irgendein neues Schiff unterhielten. Einen Moment hörte ich zu, dann unterbrach ich sie. „Klar zum Start.“

Andrew war bereits dabei, den Kurs zu berechnen so dass wir sofort springen konnten, als wir die Sprunghöhe erreicht hatten.

Die Caterpillar kam recht leicht vom Boden hoch. Die Fracht wog wirklich nicht viel und ich konnte die Nase sofort auf Kurs bringen.

„Sprunghöhe.“ Andrew klang wieder konzentriert.

„Sprung,“ erwiderte ich, als ich den Hebel zog. „Nächster Halt: Crusader L4.“


„Kontakt!“ Wir hatten den Quantumsprung noch nicht ganz verlassen, als schon die Ortung piepte. Langsam baute sich das Radarbild auf und zeigte einen Haufen Raketen sowie mehrere Schiffe. Aber nichts, was sich für uns zu interessieren schien.

Ich drückte alle Triebwerke auf vollste Leistung – wir mussten so schnell wie möglich den Schutzschirm der Station erreichen, um hier draußen keine Beute zu werden. Auf dem Seitenmonitor sah ich, dass sich die Geschütztürme unablässig drehten – Johnson und Myers suchten die Umgebung nach Gefahren ab.

Aber wir hatten Glück: die wenigen Kämpfe zwischen der UEE und den Terroristen fanden weit außerhalb unserer Reichweite statt. Den Scanner-IDs nach kämpften auch wieder Zivilisten auf der Seite der UEE.


„Hangar zwo!“ unterbrach Andrew meine Gedanken. „Wir haben Landeerlaubnis.“

Ich bestätigte und flog auf das sich öffnende Hangartor zu.


Shallow Field Station empfing uns mit einem halben Dutzend gepanzerter Soldaten, die sich erst entspannten, als wir unsere Ausweise gezeigt hatten.„Gut dass ihr da seid,“ schnarrte der Captain des Trupps durch den Helmlautsprecher. „Entladen beginnt sofort.“


Ununterbrochen schallten Durchsagen durch die Station. Vor allem Landeanforderungen der Rettungsflieger, die ausgestiegene oder verletzte Piloten zur Station brachten. Da für die meisten dieser Schiffe auch Bewachungstruppen gefordert wurden ging ich mal davon aus, dass die UEE so langsam die Oberhand gewann. Unsere Hilfslieferung schaffte es gar nicht bis zum Lager: kaum wurden die Kisten aus der Caterpillar geholt, standen schon Mediziner bereit, die sie aufrissen um das Material zu suchen, das sie benötigsten.

Shallow Fields war gar nicht auf einen Einsatz dieser Größe vorbereitet, zumal sie den größten Teil ihrer Vorräte für den Kampf gegen die Xeno-Threats abgegeben hatten. Aber auch wenn es der UEE hier draußen an Transportkapazität mangelte, hatten sie genug Material zur Verfügung.

„Alles klar, ihr seid leer!“ Der Wachmann kam zu uns herüber. „Ihr müsst sofort wieder starten, wir brauchen den Hangar!“

Ich nickte. „Also alle an Bord!“


„Fliegen wir noch ne Runde?“ fragte mich Andrew, als wir wieder im Cockpit saßen und die Triebwerte hoch fuhren.

Ich sah einen Moment auf die Meldungen, die über den Seitenmonitor rollten. Die Terroristen schienen so gut wie besiegt zu sein und drei weitere Frachter waren bereits im Anflug. „Dürfte nicht nötig sein,“ antwortete ich dann. „Passt auf, dass wir beim Abflug nicht noch nen Tritt in den Hintern bekommen, wir fliegen jetzt nach Hause.“


Mal schauen, wie lange es in Stanton ruhig bleiben würde.