03 - Pläne für die Ankunft

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Das Comm summte.

"Mister Walker, wir kommen in 15 Minuten aus dem Sprung."

"Danke, Lucy."


Am Anfang hatte die Quantumreise Ludmira ganz schön zugesetzt, aber jetzt war sie wieder an ihrem Schreibtisch.

Derselbe Schreibtisch, an dem sie seit Jahren saß - sie hatte veranlasst, dass er aus Asadas Vorzimmer entfernt wurde und sie auf der Reise begleitete.

15 Minuten. Bis dahin muss ich alle Datenanfragen fertig haben, damit sie abgeschickt werden können. Denn da unser Aufenthalt hier nicht lange dauern wird, blieb dem Hauptquartier nicht viel Zeit für eine Antwort.

Aber ich hatte das meiste bereits zusammen. Nur ein Punkt bereitete mir Sorgen: der Umganz mit Shubin Interstellar.

Die Zentrale hatte mir noch immer nicht mitgeteilt, wer den Stanton-Sektor leiten und damit mein direkter - und bis auf Ethan Asada persönlich einziger - Vorgesetzter sein würde.

Und ich zweifele nicht im geringsten daran, dass dieser bereits ernannt wurde. Denn niemand gründete eine neue Niederlassung, ohne einen Generalbevollmächtigten einzusetzen.


Stanton ist Shubins Wohnzimmer. Wenn wir uns dort breit machen, nehmen wir denen direkt Aufträge ab. Und ich zweifle keinen Moment daran, dass wir den Konzernen die besseren Angebote machen und uns damit schnell einen guten Stand sichern können. Denn anders als Shubin sind wir auf keine externen Frachter angewiesen.

Die Frage ist also, wie aggressiv Ethan Asada gedenkt, mit Shubin umzuspringen.

Nicht dass ich vorhabe, Kampfsituationen zu provozieren. Aber wenn ich meine Frachter durch den Sektor schicke will ich vorher wissen, was mich erwartet.

Ich werde ja nicht bei Shubin an die Tür klopfen und höflich fragen, ob sie uns ein paar Claims abgeben würden.

Nein! Wir sind jetzt hier und wir kaufen jeden Claim, der auf dem Markt ist. Und wenn eine Ausschreibung für einen Frachttransport auftaucht, werden wir den auch an uns ziehen.

Wobei wieder die Frage aufkommt, was mit Transportaufträgen von Shubin ist. Eine Weigerung könnte uns ebenso zur Last gelegt werden wie die Annahme solcher Aufträge. Da wird es wohl mehr als nur einen Rechtsverdreher brauchen, um da eine klare richtlinie zu schaffen.


Diese Anfragen sollte ich wohl an beide Asadas adressieren - sowohl an Ethan als CEO als auch an Nathan, der in Stanton die Sicherheitsabteilung leiten wird.


"Fünf Minuten," unterbrach mich Lucy via Comm.

Ich nahm noch einen Schluck von dem guten Kaffee, bevor ich den Stuhl verriegelte und die Gurte anlegte. Die Rücksprungphasen waren immer sehr ruppig und ich konnte Lucy verstehen, dass sie sie nicht vertrug.


Der letzte Gong vor dem Rücksprung kam wieder einmal zu spät. Wer jetzt erst versuchte, einen sicheren Sitzplatz zu erreichen und sich anzuschnallen, würde sich wirklich gut festhalten müssen.

Der Kapitän sollte sich wirklich überlegen, ob er nicht vielleicht doch in einem MPUV in den Randsektoren besser aufgehoben wäre.


Wir erreichten den Normalraum und sofort sprangen die Anzeigen an dem Server neben meinem Schreibtisch von rot auf grün - das Gerät nahm Datenverbindung auf und synchronisierte die Unterlagen.

Das war auch einer der Gründe, weshalb niemand gerne zu lange im Quantumsprung bleibt und lange Reisen in Abschnitte unterteilt wurden: niemand möchte nach einer Woche wieder in den Einsteinraum zurück kehren und dann feststellen, dass er etwas Wichtiges versäumt hat. Gerade an der Börse können vier, fünf Tage eine Ewigkeit sein.

Aber jetzt kamen nur Routinemeldungen rein.

Shubin war noch immer nicht insolvent, wie schade.


Ich schrieb schnell die letzten Anfragen zuende um sie abzuschicken.

Die "Naomi Asada" würde einige Shuttles absetzen und dann den nächsten Sprung einleiten. Und das wäre dann endlich der Sprung nach Stanton.


Und bis dahin musste ich mich entscheiden, wo ich mich einquartieren will, bis unser Hauptbüro fertig ist.

Crusader fällt aus strategischen Gründen aus: neu im Sektor und gleich bei Crusader Industries auf der Fußmatte campieren? Eine dumme Idee, wenn man als Partner wahrgenommen werden will.

Microtech ist zu abgelegen und Hurston zu dreckig. Also bleibt ja nur noch ArcCorp übrig, auch wenn das, betrachtet man deren Firmenpolitik, nicht ideal ist. Und wenn ich mir da die Preise ansehe, werden mir die Rechenschieber auf Terra wohl die Hölle heiß machen, wenn ich dort eine adäquate Einrichtung suche.


Vielleicht sollte ich gleich auf einer der Raumstationen bleiben. Da wäre ich auch näher an meinen Frachtern und vor allem an den Piloten dran.

Die Lagrangepunkte um ArcCorp sehen vielversprechend aus.

Ich setzte also eine Notiz für Lucy auf, dass sie dort nach einem Büro Ausschau halten sollte.

Und natürlich Unterkünfte.

Aber ob jetzt L1 oder L2, das wird wohl der Zufall entscheiden.

Wenn denn dort überhaupt Büros und Unterkünfte frei sind.


Während ich die Daten abschickte, kamen schon neue Meldungen rein.

Der Frachter, der die von mir angeforderten Schiffe transportierte, war bereits in Stanton angekommen und wartete im Orbit von New Babbage auf uns. Na da da hätte ich auch gleich mit diesem Transporter fliegen können anstatt mit dieser Luxusschaukel hier durchs Verse zu schleichen. So komfortabel die „Naomi Asada“ auch ist, nicht nur die vielen Zwischenstationen machen sie langsam, sie war schon von Natur aus kein sonderlich schnelles Schiff.

Aber wenigstens war das eine gute Meldung. Die Taurus und die Raft – ich mochte Argos neuen Containerhauler einfach – waren genehmigt und eine alte Prospector war ebenfalls an Bord. Die resttlichen Anfragen standen noch unter „wird bearbeitet.“

Na dann mal abwarten. Auch die Anfrage, wie viele Mitarbeiter ich über meinen kleinen Stab hinaus sofort einstellen dürfte, wurde nicht beantwortet.


Ich fuhr den Computer runter und stand auf. Laut Plan würde der nächste Sprung mindestens zwölf Stunden dauern. Zwölf Stunden, die ich verschlafen werde. Denn wenn wir erstmal in Stanton sind, werde ich wohl nicht mehr so viel Zeit haben.

Ich schloss das Büro und nickte Lucy zu. Kurz vor unserer Ankunft im Stantonsystem würde sie mich über das Interkomm wecken.