Prolog - Neue Herausforderungen

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„Sie können eintreten. Herr Asada erwartet Sie.“

„Danke, Lucy.“


*


Ethan Asada thronte hinter seinem riesigen Schreibtisch und tippte auf der Tastatur. Betont langsam beendete er seine Arbeit und sortierte noch ein paar Akten, bevor er dann aufsah.

„Mister Walker, nehmen Sie Platz.“

„Danke, Mister Asada.“

„Ethan.“

„Danke Sir.“

Der kurze Blick zur Uhr war ein überdeutliches ‚lass uns gleich zur Sache kommen.‘

„Ich habe Ihre Bewerbung hier. Ein mutiger Schritt.“

Ich schwieg. Das klang nach Ablehnung.

Aber gut, vielleicht hatte ich mich auch etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Denn die Stelle, auf die ich mich beworben hatte, war einerseits gar nicht ausgeschrieben – und andererseits noch besetzt.

Auch wenn es kein Geheimnis war, dass die meisten den alten David eher früher als später in den Ruhestand verabschieden würden. Er saß schon zu lange auf seinem Sessel und kam bei den vielen Umstrukturierungen und Neuerungen, die Ethan Asada einführte, einfach nicht mehr hinterher.

Und irgendwer musste ja den ersten Schritt machen, wenn es denn endlich voran gehen sollte.

„Ich hatte sogar überlegt, ihnen diesen Job zu geben …“

Das WAR jetzt eine Ablehnung.

„… aber ich habe mich dann doch anders entschieden.“

„Ich verstehe, Sir. Danke.

„Bleiben Sie sitzen!“

Einen Moment tippte Asada wieder auf der Tastatur.

„Head of Trading Department, wie klingt das für Sie?“ fragte er schließlich.

Head of Trading? Das war Angelies Job! Und sie saß nicht nur ein paar Sprossen die Karriereleiter hinauf wie David, sondern ein ganzes Stück weiter oben! Ethan wollte SIE ersetzen?

„Ich verstehe nicht, Sir.“

Ethan Asada drehte den Monitor und zeigte mir eine Liste von Aufstellungen und Tabellen die ein System umrahmten, das schon auf den ersten Blick nicht Terra war!

„Head of Trading Department,“ wiederholte Ethan Asada. „In Stanton.“

„Stanton?“ Meine Gedanken überschlugen sich. Wo bei allen Piraten war Stanton? „Wir haben keine Niederlassung in Stanton, Sir.“

Zu spät fiel mir auf dass ich unnötigerweise den CEO der Adasa Mining & Trading Corporation darüber aufklärte, welche Niederlassungen ER besaß.

Asada grinste. „Im nächsten Monat schon. Kai Thanner wird den Bergbau übernehmen und mein Sohn Nathan die Sicherheit. Machen Sie eine Liste, wen Sie für Ihren Stab mitnehmen wollen, Sie haben da freie Hand. Das Shuttle bringt Sie dann in zwei Tagen zur Naomi Asada hoch. Schönen Tag noch, Mister Walker.“

„“D...danke, Sir.“


Wo zum Henker liegt Stanton?


*


„Und, wie liefs?“

Eine überflüssige Frage! Lucy würde sicher nicht hier sitzen, wenn sie die Antwort darauf nicht bereits wissen würde. Und sie wahrscheinlich schon letzte Woche gewusst hat.

Sie wird mir fehlen. Ihr Lächeln, ihre Informationen – und ihr Kaffee. Echter terranischer Kaffe mit einer Spur von Rauch im Geschmack. Und bislang hatte ihr noch niemand das Geheimnis der Zubereitung entlocken können.

Ich warf einen Blick zurück zur verschlossenen Tür von Asadas Büro.

Freie Hand, ja?

„Sag mal, Lucy, warst du schonmal in Stanton?“