
Wie kann mich ein Schiff so schnell so sehr ermüdet haben?
Alles funktioniert. Zu gut. Kein leises Klacken, kein Nachhall, kein Fehler, an dem man sich reiben könnte. Alles fließt, jedes System greift in das andere wie Zahnräder in einer Uhr. Aber je gleichmäßiger der Takt, desto mehr verliert man das Gefühl für die Zeit.
Ich erinnere mich an den Mann auf der Messe. „Sie wird dir gut dienen“, sagte er. Vielleicht hatte er recht. Sie tut, was sie soll. Sie bringt mich von Ort zu Ort, gibt mir Raum, Ruhe, Schutz. Aber sie ist nicht für mich gebaut. Nicht für meine Art zu leben. Zu glatt, zu groß, zu still.
Ich merke, wie ich mich darin verliere. Gedanken drehen Kreise. Ich sitze da, höre dem eigenen Atem zu, wache auf, ohne zu wissen, welcher Tag es ist. Keine Spuren, keine Reibung, keine Geschichten. Nur weiße Wände, die nichts zurückgeben.
Friedrich plant, nach Pyro zu gehen. Ich stelle mir vor, wie ich mit diesem Schiff durch Aschefelder gleite, ein Gleiter unter Vulkanen, wie aus einem Theaterstück, das keiner geschrieben hat. Alles ist da, und doch fehlt etwas.
Ich weiß, dass ich noch zurücktauschen könnte. Der Weg ist offen. Aber da ist die Stimme, die fragt: Wem nehme ich damit etwas weg? Und wer bin ich, zu sagen: Mein Irrtum ist größer als dein Traum?
Ich brauche eine Entscheidung. Noch ist nichts verloren. Aber ich muss bald handeln, ehe ich mich selbst aus den Augen verliere.
Vielleicht war genau das die Absicht des Fremden. Mich fühlen zu lassen, was mir fehlt.
Noch ein, zwei Tage. Dann gehe ich zurück.
- Hermie
Stanton | 20.05.2955 | 11:06 EST